Unsere Gebäude

Geschichte

Seit 1000 Jahren werden in Wienhausen christliche Gottesdienste gefeiert. Der Ort Wienhausen wird erstmals im Jahr 1051 in der Stiftungsurkunde des Klosters St. Michael zu Hildesheim erwähnt. Es handelt sich um eine Urkunde von Kaiser Heinrich III., der darin dem Bischof Azelin von Hildesheim die Grafschaftsrechte über Wienhausen verleiht. In dieser Zeit wird die St. Marienkirche zur Mutterkirche für etliche Kirchen der Umgebung erklärt.
Heute verfügen wir neben der St. Marienkirche in Wienhausen noch über die Maria-Magdalenen-Kapelle in Oppershausen und das Gemeindehaus St. Alexander in Eicklingen. Ständig sind wir bemüht, diese Gotteshäuser in einem guten Zustand für unsere Gemeinde und die Nachwelt zu erhalten. Ihre sehenswerte Ausstattung und ihre wunderschöne Lage haben Anziehungskraft. Jährlich werden bei uns etwa 60 Kinder getauft und 30 Gottesdienste anlässlich kirchlicher Trauungen oder Ehejubiläen gefeiert. Desweiteren unterhält die Kirchengemeinde zwei Pfarrhäuser, eine Friedhofskapelle, drei Glockentürme und das Küsterhaus in Wienhausen. Mehr erfahren unter: kirchengemeindelexikon.de/einzelgemeinde/wienhausen/#cmtoc_anchor_id_5

St. Marienkirche in Wienhausen

Die Anfänge der Kirche reichen vermutlich in das ausgehende erste Jahrtausend zurück. Urkunden von 1051 und 1057 bezeugen, dass bereits Nachbargemeinden des weiteren Umkreises der Kirche in Wienhausen unterstellt waren. Zwischen 1221 und 1229 begann man mit dem Bau des Klosters. Im Jahr 1310 entstand der Westflügel. Um 1330 wurde die gotische Nonnenkirche erbaut, deren Ostgiebel an die Westseite der St. Marien-Kirche grenzt. Bald danach dürfte die einschiffige romanische Kirche um ein schmales Schiff nach Süden verbreitert worden sein (gotisch). Vorher bildete die Südfront beider Kirchen eine Linie. Kloster und Kirche waren Maria und Alexander geweiht.
Vor dem Altar im Chorraum wurde Heinrich der Mittlere von Braunschweig-Lüneburg, der letzte katholische Herzog, 1532 begraben. Er war 1486 - 1520 regierender Celler Herzog. Seine Sandstein-Grabplatte an der Südwand ist wahrscheinlich von dem Lüneburger Meister Albert von Soest gearbeitet worden. Sein Sohn Herzog Ernst der Bekenner führte im Herzogtum Celle-Lüneburg die Reformation durch und setzte 1534 den ersten evangelischen Prediger in Wienhausen ein. Im späten Barock (1703 - 1710) wurde ein umfassender Umbau der Gemeindekirche durchgeführt. 1927 wurde das bis dahin verputzte Außenmauerwerk freigelegt. Raseneisenstein und vor allem Backstein im Klosterformat kamen zum Vorschein. 2010 fand eine umfassende Innenrenovierung statt. Die Farbgebung orientiert sich nun an der Gestalt der Kirche im Jahr 1710. Ein Panoramafoto finden Sie hier.

Der ursprüngliche Glockenturm an der Westseite der Kirche musste im 14. Jahrhundert dem Nonnenchor weichen. Der heutige, knapp 50 m östlich der Kirche stehende Glockenturm stammt aus dem 18. Jahrhundert. Er trägt 4 Läuteglocken und 2 Schlagglocken.


Von April bis Oktober hält ein Team von Kirchenwächtern die St. Marienkirche sonntags zwischen 14:00 und 17:00 Uhr für Besucher/innen offen. Schauen Sie gern einmal herein!

Maria-Magdalenen-Kapelle in Oppershausen

Die Stiftungsurkunde der ersten Kapelle zu Oppershausen ist auf den 10. August 1450 datiert. Sie besagt, dass Ritter Johann und Knappe Werner von „Odberneshusen" diese Kapelle gestiftet haben, „um Gottes Lob und Ehre darin zu verkündigen". Mit Konsens des Bischofs Magnus von Hildesheim ist Maria Magdalena Patronin der Kapelle. Diese erste Kapelle ist wahrscheinlich nach reichlich zweihundert Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen worden. Die jetzige Kapelle wurde Wilhelm von Oppershausen gestiftet, der ihre Errichtung jedoch nicht mehr erlebte. Er starb 1651. Seine Tochter Hedwig Ilse von Seebach hat das Vermächtnis des Vaters erfüllt und den Bau der Kapelle vollendet. Am 6. April 1657 wurde sie dem gottesdienstlichen Gebrauch geweiht.
Unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg 1918 ließ der damalige Besitzer Adolf von Engelbrechten eine gründliche Renovierung des Innenraumes der Kapelle vornehmen und die Orgel erneuern. Nach einer wechselvollen Geschichte im Zusammenhang der allmählichen Auflösung des Gutes zu Oppershausen blieb der Kapelle ein ähnliches Schicksal wie ihrer Vorgängerin erspart – dank der großzügigen Intervention des Rittergutsbesitzers Georg von Engelbrechten (Molzen). Er übereignete die Kapelle schließlich der Kirchengemeinde Wienhausen, in deren Auftrag eine umfassende Restaurierung durchgeführt wurde. Ein Panoramafoto finden Sie hier.

Von April bis Oktober ist die Maria-Magdalenen-Kapelle samstags und sonntags zwischen 10:00 und 18:00 Uhr für Besucher/innen offen. Schauen Sie gern einmal herein!

Gemeindehaus St. Alexander in Eicklingen

Im Jahre 1987 wurde aufgrund der Größe der Gemeinde eine zweite Pfarrstelle eingerichtet. Zur selben Zeit konnte in Eicklingen ein Gemeindehaus (Mühlenweg 37) gebaut werden, dass den Namen St. Alexander trägt. Damit soll das Patrozinium des Heiligen Alexander gebührend gewürdigt werden, das neben der Heiligen Maria für die Kirche in Wienhausen seit alters her bezeugt ist.
Das Gemeindehaus hat einen großen, hellen Saal, den Chöre und andere Gruppen nutzen. Öffnet man die Flügeltür, wird der Altarraum sichtbar. Klavier und Orgelpositiv stehen als Begleitinstrumente bereit. Desweiteren gibt es einen Seminarraum, ein Kaminzimmer und den Kinderraum, der vom Kindertreff, vom Kleinkindertreff und von der „Kirche mit Kindern” genutzt wird. Im hinteren Teil des Gartens steht das Backhaus. Es wurde im Jahr 1996 in Eigenarbeit errichtet. Einmal im Jahr findet rund um das kleine Fachwerkhaus der Backtag unserer Kirchengemeinde statt.
2008 wurde der Glockenturm vom Gemeindehaus St. Alexander errichtet. 700 Stunden ehrenamtliche Eigenleistung und viele großzügige Geldspenden machten dieses Projekt möglich.
Als das im Jahre 1652 gebaute Pfarrhaus baufällig wurde, entschied sich 1905 der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Wienhausen unter der Leitung von Pastor Paul Hardeland für einen Neubau, der bereits 1906 fertiggestellt war. Gesamtkosten 40.000 Mark. Die 140.000 Mauersteine lieferten die ehemaligen Ziegeleien in Bockelskamp und Schepelse.
Auffallend an dem Gebäude sind die Staffelgiebel, einmal an der Süd- und einmal an der Nordseite, die das Kloster spiegeln. Links vom Eingang befindet sich am Gebälk folgender Spruch: "Nicht Kunst noch Fleiss noch Arbeit nützt, wenn GOTT der HERR das Haus nicht schützt."
Im Juni 2006 wurde das Jubiläum "100 Jahre Pfarrhaus Wienhausen" gefeiert.
In dem seit 1989 unter Denkmalschutz stehenden Gebäude wohnt nicht nur der Pastor mit seiner Familie, auch das Kirchenbüro ist dort untergebracht. Weitere Räumlichkeiten im Erdgeschoss werden genutzt für den Konfirmandenunterricht, vom Kirchenchor, Kinderchor, Männerkreis, Landfrauenverein und anderen Gruppen und Kreisen.
(Wienhausen, 18.10.2021 - B. Meißner)